Wann Mediation nicht möglich ist

10.09.2025

Mediation ist eine wertvolle Möglichkeit, Konflikte respektvoll und eigenverantwortlich zu lösen. Doch sie hat – wie jede Methode – ihre Grenzen. 

Damit eine Mediation gelingen kann, braucht es Freiwilligkeit, persönliche Anwesenheit, ein Mindestmaß an Respekt füreinander und die Fähigkeit, klare Entscheidungen zu treffen.

In folgenden Situationen ist Mediation nicht möglich oder sinnvoll:

  • Eskalation und Angst: Wenn eine Partei sich bedroht fühlt oder in ständiger Angst lebt, fehlt die Basis für freie Entscheidungen.

  • Sucht oder schwere psychische Belastungen: Mediation ist keine Therapie. Wer unter Alkohol, Drogen oder massiver Erschöpfung leidet, kann in diesem Moment nicht klar verhandeln.

  • Gewaltbereitschaft: Mediation lebt vom Zuhören und Respekt. Gewalt schließt das aus.

  • Vertreter statt Beteiligte: Eine Mediation funktioniert nur, wenn alle Betroffenen selbst am Tisch sitzen – nicht durch Dritte vertreten werden.

  • Kein gemeinsames Ziel: Wenn keine Verbindung oder gemeinsame Zukunft mehr besteht, ist oft ein klarer Schnitt hilfreicher.

  • Kostenverweigerung: Mediation ist eine professionelle Dienstleistung. Wer sie nicht bezahlen möchte, wird die Arbeit daran kaum wertschätzen.

Was wichtig ist:


Wenn ein Mediator eine Mediation ablehnt, ist das keine Schuldzuweisung.

Es ist vielmehr ein verantwortungsvoller Schutz aller Beteiligtenvor falschen Hoffnungen, unnötigen Kosten und Lösungen, die nicht tragen würden

Manchmal braucht es zuerst andere Schritte (z. B. Therapie, Beratung, Abstand), bevor eine Mediation möglich ist.

So schwer es klingt: 

Zu wissen, wann eine Mediation nicht geht, ist ebenso wichtig wie zu wissen, wann sie gelingen kann. 

Nur so bleibt Mediation das, was sie sein soll – ein sicherer, respektvoller Raum, der echte Lösungen ermöglicht.